Heute, zum Caritassonntag, hören wir das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg (Mt 20, 1-16). Sie erinnern sich? Der Gutsherr bezahlt allen Arbeitern als Lohn einen Denar, wie er es zuvor mit ihnen verabredet hatte, egal, ob sie bereits in aller Herrgottsfrühe begonnen haben, zum Vesper oder gar zur Mittagszeit. Im Voraus war jeder Helfer mit dem Handel einverstanden, erst am Ende, als es um die Bezahlung ging, wurden die Frühaufsteher neidisch und fühlten sich unfair behandelt.
Die Geschichte könnte man nahtlos in die heutige Zeit übertragen. Wie fühlen Sie sich, wenn Sie merken, dass ein anderer für die gleiche Leistung besser bezahlt wird, für das gleiche Geld weniger tun muss, oder wenn jemand anderes unverhofft und ohne eigenes Zutun zu Wohlstand kommt?
In den letzten Monaten habe ich viele Unmutsbekundungen darüber gehört, wie gut es den ukrainischen Flüchtlingen gehe, wie unser Staat ihnen den roten Teppich ausrolle, wie schnell sie – im Gegensatz zu uns Einheimischen – an Wohnungen kämen und wieviel Geld ihnen sonstwo reingeblasen werde.
Auch bei der Renovierung des vom Freundeskreis für Wohnsitzlose erworbenen Hauses, in dem eine WG für Frauen entstehen wird, musste ich mir oft die Frage gefallen lassen, wofür die es eigentlich so schön haben müssten.
Der Beispiele gäbe es viele, vermutlich auch in Ihrem eigenen nächsten Umfeld.
Tatsächlich ist es in unserer Gesellschaft so, dass Dazugehören, Bildung oder Gesundheit untrennbar mit einem gewissen finanziellen Wohlstand verknüpft sind. Wer also in ärmliche Verhältnisse hineingeboren wurde oder – warum auch immer – aus gesicherten herausgefallen ist, kann ganz schnell den Anschluss verlieren oder wird auf fremde Hilfe angewiesen.
Die Botschaft im Gleichnis, wie ich sie verstehe, lautet: Gott liebt alle Menschen gleich, egal, woher sie kommen oder was sie an Fähigkeiten mitbringen.
Wir können uns diese Botschaft zu Herzen nehmen und umsetzen, indem wir mit unserer Spende, unserer Zeit, unserem Geld und unserem Verständnis dazu beitragen, dass es Menschen, die vom Schicksal benachteiligt und in Not geraten sind, ein bisschen besser geht, dass sie ein bisschen mehr dazugehören können.
Martin Kronberger Jugendreferent und Gemeindecaritas
Bild: Pfarrbriefservice
Zum Caritassonntag am 24. September bitten wir Sie um Ihre Spende in den Kollekten aller Sonntagsgottesdienste oder durch Ihre Bank-Überweisung.
Unsere Kontonummer lautet:
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