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Am Sonntag wird Diakon Junge, bevor er zur vermutlich letzten Etappe seines Berufslebens vor seiner Pensionierung aufbricht, verabschiedet und dann ein Sabbatjahr einlegen. Vor sieben Jahren hat er seinen Dienst in unserer Seelsorgeeinheit aufgenommen, was eigentlich keine lange Zeit ist. Doch hat sich ziemlich viel in diesen Jahren verändert. Schon vor 4½ Jahren veränderte sich das Pastoralteam durch den Abschied von Pfarrer Angstenberger und Gemeindereferentin Kessler einschneidend. Zuvor waren mit dem Konzept Zentrales Pfarrbüro in Salvator und Sozialdiakonisches Zentrum in St. Maria wichtige organisatorische Weichen gestellt worden. In Diakon Junges Hand lag es, dieses aufzubauen und zu profilieren. Durch ihn wurde St. Maria ein bekannter Ort für Hilfe- und Ratsuchende. Sie empfing er geduldig und freundlich, setzte sich persönlich ein, um deren Situation zu verbessern und legte meist selbst Hand an, wenn ganz konkrete Hilfe geleistet werden musste. Zudem war er als Diakon verantwortlich, die Strukturen und ehren- und hauptamtlichen Helfer der sozialdiakonischen Arbeit, wie z.B. die Freunde der Wohnsitzlosen, den Tafelladen, die Seniorenarbeit, Caritasausschuss zu begleiten. Des Weiteren vernetzte er unsere Gemeinde-
caritas mit anderen Trägern der Sozialfürsorge. Im liturgischen Bereich taufte, predigte, diakonierte er gerne und engagiert. Die Taufkatechese in der Gemeinde leitete er federführend. In den letzten Jahren war er zudem pastoraler Ansprechpartner für die Gemeinde St. Maria, was sich z.B. in Hausbesuchen bei Geburtstagen und Ehejubiläen oder durch die Leitung des KGR St. Maria ausdrückte. Sicherlich war es ein Handikap, dass Diakon Junge durch seinen Wohnsitz in Herbrechtingen nicht unmittelbar in Aalen wohnte und eine lange Anfahrt zu seinem Dienstort hatte. Dennoch brachte er sich mit Leidenschaft für seine Themen ein wie Frieden, soziale Gerechtigkeit, Solidarität mit der Kirche Lateinamerikas, Theologie der Befreiung.
Persönlich danke ich ihm, dass er im großen Konflikt zwischen dem Kirchengemeinderat St. Maria und mir durch seinen Einsatz mit beigetragen hat, dass sich die Situation entspannen konnte. Nun bricht er auf, noch immer gespannt, Neues kennenzulernen und zu erfahren. Dass dieser Weg ein guter für ihn werden möge, wünschen wir ihm. Dass das Gute, das er gesät hat, weiterwachsen möge, hoffen wir. Dass die Liebe Gottes uns weiterhin verbindet, darauf vertrauen wir. Dir, lieber Michael, ein großes Dankeschön für alles, was Du Gutes eingebracht und getan hast. Bonne route! Dir einen guten Weg.


Wolfgang Sedlmeier

Foto: Privat