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Die gesamte Seelsorgeeinheit feierte Pfarrer Dominique, der jetzt nach Horb geht

Mit einem elementenreichen Gottesdienst zum Auftakt des Gemeindefestes verabschiedete sich die Seelsorgeeinheit Aalen von Pfarrer Dominique Nindjin, der nach zweieinhalb Jahren in den drei Gemeinden vermisst werden wird. Nicht zuletzt wegen seines ungemeinen Temperaments und ansteckenden afrikanischen Frohsinns. Davon geprägt waren auch seine ungewöhnlichen Predigten, bei denen er mit allerlei Utensilien in verblüffender Weise den Bezug des Evangeliums zum Alltag der Menschen herstellte. So als er beispielsweise im Auferstehungsgottesdienst an Ostern sogar einen Sektkorken knallen ließ. Dies alles und sein langgezogenes, bekräftigendes „Wow“ als Markenzeichen kam in den Abschiedsansprachen zum Ausdruck.
Es tue ihm weh, die Aalener Gemeinden zu verlassen, bekannte Pfarrer Dominique, hätten sich doch unvergessliche Erinnerungen in seinem Herzen eingegraben. Und nannte die vielen Begegnungen und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Angefangen vom Pastoralteam und dem Kirchengemeinderat, über die Erstkommunionkinder, die Kinderkirche, Jugendlichen und Ministranten, bis zu den Arbeitssitzungen mit dem Familiengottesdienst- und Katecheseteam. Angetan hätten es ihm auch die wunderschönen Stimmen der Chöre mit dem klangvollen Orgelspiel, vor allem an den Hochfesten. Für all dies bedankte er sich herzlich, nicht zuletzt dafür „dass Sie mir die Türen Ihrer Häuser und mithin Ihrer Herzen geöffnet haben“. Sein Clou zum Schluss aber: er spielte einen Papa, ließ einen Luftballon platzen, setzte sich eine Schildmütze auf, ließ sich ein Kinderlätzchen umbinden, nahm ein Puppenbaby in den Arm und gab dieses als Zeichen des Vertrauens aller Eltern an die Familienreferentin Maria Eßeling in die Obhut der Gemeinde.
Nach dem Auftritt eines Ensembles der kleinen französischen Gemeinde, die mit ihm regelmäßig Gottesdienst feierte, verabschiedete sich namens des Gesamtkirchengemeinderats dessen 2. Vorsitzender Roland Steinert; die evangelische Pfarrerin Andrea Stier mit herzlicher Umarmung; gleichfalls drei von 58 in die Kirche eingezogenen Ministrant/innen, sogar in französischer Sprache; sowie Pfarrer Wolfgang Sedlmeier und sein achtköpfiges Pastoralteam mit dem aktualisierten Song „Dominique, Dominique“ und einem Abschiedsgeschenk. Schießlich stellte der Pfarrer noch seine Schwester und Nichte vor, die zum Abschied aus Aalen von seiner afrikanischen Heimat gekommen waren.
Nach dem Mittagessen im Salvatorheim ging es mit einem bunten Programm samt einer Tombola weiter. Mitwirkende: eine afrikanische Trommlergruppe, der Kirchengemeinderat von Salvator mit amüsanten Sketcheinlagen und Barbara Rau mit einer gekonnten Jonglage.

Text: Erwin Hafner
Fotos: Privat