Der Chor der Salvatorkirche Aalen, als Kirchenchor Aalen 1868 gegründet, wird seit 1989 von Hans-Peter Haas als dessen 8. Dirigent geleitet. Damals am 1. April, also vor 34 Jahren, wurde der A-Musiker von der Kirchengemeinde Salvator eingestellt, so dass der diplomierte Musikerzieher, Dirigent und Stimmbildner im April 2014 sein 25-jähriges Dienstjubiläum feiern konnte. Sein Engagement für die Kirchenmusik und deren vielfältigen Facetten hat den Chor der Salvatorkirche auch über die Grenzen der Stadt Aalen hinaus bekannt gemacht.
Neben der Einstudierung der gängigen Chorliteratur hat sich Hans-Peter Haas auch für experimentelle und neue Musik eingesetzt. So wurde z.B. „Ninive“ von Kurt Enßle zusammen mit dem Chor der Stadtkirche aufgeführt. Auch Chorsätze von John Rutter oder Benjamin Britten werden regelmäßig gesungen. Neben den Aufgaben bei den Sonntagsgottesdiensten und den Hochfesten, fanden Kirchenkonzerte statt, wie z.B. die „Schöpfung“ von Joseph Haydn; „Paulus“, Oratorium von Mendelssohn-Bartholdy; das „Requiem“ von Cherubini oder das Konzert zur Jahrtausendwende waren auch moderne Konzerte zu hören. Im Jahre 2011 führte Haas die für den Salvator-Chor und Akkordeonorchester komponierte „Messe“ von Brent McCall, als Uraufführung bei den Donaueschinger Musiktagen im Rahmen des Abschlussgottesdienste in der Pfarrkirche St. Johann in Donaueschingen auf. 2013, anlässlich der 100-Jahr-Feier der Salvatorkirche, führte der Chor die „Missa di Gloria“ von Giaccomo Puccini und das „Te Deum“ von Georges Bizet auf, zusammen mit der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg. Es war ein grandioses Konzert, das so nur durch die Kompetenz und persönliche Leistung von Hans-Peter Haas entstehen konnte.
Durch regelmäßige Fortbildungen, an denen unser Dirigent teilnahm oder solche leitete, fand die Chorarbeit immer neue Impulse und Weiterentwicklung.
Die besondere Fähigkeit von H.-P. Haas liegt darin, durch Musik Liturgie sehr feinfühlig zu gestalten und ihr eine weitere emotionale Tiefe zu geben. Es gelang ihm, seinem Chor von LaiensängerInnen technisch-körperliche Methoden aufzuzeigen, um musikalische Höchstleistungen zu erreichen.
Neben den etwa 12 Sonntagsgottesdiensten pro Jahr waren die drei Konzerte zum 150-jährigen Chorjubiläum im Jahr 2019 eine weitere große Leistung von H.-P. Haas. Das Zusammenführen von vier Chören unserer Seelsorgeeinheit zu einem großen Chor von über 200 Sängerinnen und Sängern machten damals die Aufführung der Cäcilienmesse und insbesondere des „Te Deum“ von Hektor Berlioz erst möglich.
H.-P. Haas hat in diesen 34 Jahren 33 mal an Ostern und Weihnachten eine Messe mit dem Chor aufgeführt und jährlich ca. 12 Gottesdienste vorbereitet und dirigiert, und es fanden etwa 40 Chorproben statt.
Während seiner Dienstzeit hat er mehr als 65 Messen einstudiert, 408 Gottesdienste dirigiert und 4760 Chorproben abgehalten. Nicht dazu gezählt sind die vielen anderen Termine wie Jubiläen, Verabschiedungen, Wallfahrten, Investituren usw.
In 34 Jahren segensreichen Wirkens in unserer Salvatorgemeinde ist es Hans-Peter Haas gelungen, einen Chor zu formen, der mit Stimmbildung und persönlichem Engagement einen hohen Stellenwert im musikalischen Leben unserer Stadt und Region einnimmt.
DANKE, Hans-Peter Haas!
Helmut Erhardt
Lieber Hans-Peter Haas
Mehr als 34 Jahre waren sie ein Gespann, der Chor von Salvator und sein Dirigent. Dies ist, wenn auch auf ein Ziel gerichtet, intensive Beziehungsarbeit. Der Chor mit seinen vielen Individuen muss zusammengeführt werden, muss den Dirigenten verstehen, sich von ihm führen und leiten lassen. Er muss Widerstände aufgeben und bereit sein zu Konzentration und Mühe, um dann mit der Erfahrung beschenkt zu werden, etwas Schönes realisiert zu haben, zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen. Doch wenn auch die Rollen klar sind, der Dirigent hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht zu führen, zu formen, zu fördern und zu dämpfen, so ist es doch ein großes Stück Arbeit, die Menge zu einem Ganzen zu fügen und so zu musizieren, dass Emotionen geweckt werden, die Menschen eine Tiefe vermitteln, wie es Worte nur schwer vermögen.
Ihnen, Herr Haas, ein großes Dankeschön für die Mühe, die Kreativität und die Geduld, die Sie über die Jahrzehnte eingesetzt haben – für die Sängerinnen und Sänger des Salvatorchors und für die Hörer und Hörerinnen, die sich gerne von Ihnen in andere Sphären mitnehmen ließen. Moderne Menschen tun sich oft schwer mit dem Glauben, doch Musik öffnet ihnen dann doch den Weg in das ganz Andere. So blitzt in Ihrem Dienst, sehr geehrter Herr Haas, auch etwas Priesterliches auf, da doch der Priester die Menschen zu Gott führen soll.
Möge Ihnen auch selbst der Himmel offenstehen und Sie von dort Halt, Trost und Hoffnung erfahren. Gutes und Segen für Sie auf Ihrem weitern Weg.
In Dankbarkeit, Wolfgang Sedlmeier, Pfarrer
Die Verabschiedung von Hans-Peter Haas ist am Sonntag, 23. Juli, 10.30 Uhr, in der Salvatorkirche. Anschließend Stehempfang auf dem Kirchenvorplatz.