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Seit den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts strömten mehr und mehr Katholiken aus den ländlichen Gebieten in die aufstrebende Industriestadt Aalen. Es waren meist nachgeborene Söhne und Töchter, die die schwere Arbeit in Industrie und Haushalt in der Stadt dem kargen Leben als Knecht oder Magd auf dem Land vorzogen. 1868 bauten diese Migranten die erste Kirche am Platz der heutigen Marienkirche. Dort jenseits der Bahnschranken mitten im Industriegebiet – eine Brauerei, eine Tresor-, eine Zündholz- und eine Schuhcremefabrik waren die Nachbarn – feierten sie in der Gabelung der Gleise nach Stuttgart bzw. Ulm fortan ihren Glauben, den sie aus ihren Dörfern mitgebracht hatten und der sie untereinander verband. Ein altes Bekenntnis Israels beginnt so: „Mein Vater war ein heimatloser Aramäer….“ Dtn 26,5 und erinnert an die Unsicherheit und die Armut der Väter Israels und dass Jahwe gerettet hat. Auch unsere Gemeinde kann so beten, weil bis heute der Hintergrund unserer Gemeinde oft mit der Suche nach einem besseren Leben, mit Vertreibung oder Verfolgung zusammenhängt.
1872 – vor 150 Jahren also – im beginnenden Kulturkampf, wurde diese Arbeiter- und Eisenbahnergemeinde zur Pfarrei erhoben. Dieses
Ereignis wurde fortan miteinander gefeiert.
Unsere fünf Gemeinden St. Bonifatius, St. Maria, Salvator, die italienische katholische Gemeinde „Maria Santissima Immacolata“ und die kroatische katholische Gemeinde „Blazeni Aloisius Stepinac“ werden vom 18. September bis zum 11. Dezember dieses Jubiläum feiern.

Folgendes ist vorgesehen:
18. September:
Einläuten des Jubiläums mit den neuen Glocken und Patrozinium in der Kirche Heilig-Kreuz (Hüttfeld). Hauptzelebrant Domkapitular Dr. Uwe Scharfenecker. Anschließend Gemeindefest
24. September: Spiel ohne Grenzen bei der Kolpinghütte: Gruppen der Gemeinde haben im Wettkampf miteinander Spaß
4. – 9. Oktober: Gemeindeexerzitien mit Pater Felix Körner, SJ, aus Berlin
22. Oktober: Jugendtag
23. Oktober: kroatisches Marienlob in St. Augustinus (anschließend Verköstigung)
12. November: „Dance Night“ in Hofherrnweiler
20. November: Festgottesdienst in der Salvator mit Domkapitular Dr. Heinz-Detlef Stäps
11. Dezember: Patrozinium der italienischen Gemeinde „Maria Santissima Immacolata“

Zunächst waren die Planungen so, dass man viel in die Öffentlichkeit hineinwirken wollte. Diese Elemente gibt es durchaus, doch der vorbereitende Gemeinsame Ausschuss diskutierte und kam dann zur Überzeugung, dass es in der derzeitigen Situation der Kirche wichtiger ist, unsere Gemeinschaft zu stärken und uns zu erleben. So wollen wir ein Glaubensfest feiern und uns freuen, dass wir zusammengehören. Zu allen Veranstaltungen ergeht herzliche Einladung.


Wolfgang Sedlmeier