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Der vergangene Sonntag war für die Hüttfeldbewohner ein großer Tag. Prälat Dr. Klaus Krämer weihte die Glocken der Heilig-Kreuz-Kirche. Viele sind gekommen um diesem sehr selten gewordenen Ereignis beizuwohnen und auch mitzufeiern. Viele fleißige Hände haben diesen Tag vorbereitet. Eine solide Zimmermannsarbeit war der „Glockenbock“, hergestellt vom Zimmereibetrieb Holzbau Schneider aus Dettenroden, an dem die vier Glocken bereits am Samstag befestigt wurden. Ein großes Team um Margarete und Rafael Ernst schmückten mit viel Herzblut und Freude am Samstag und am Sonntag bereits in den Morgenstunden die Glocken. Die Frauen und Männer des Festausschusses des Kirchengemeinderates Salvator bereiteten die Hocketse nach dem Gottesdienst vor. Alles läuft wie nach einem Drehbuch präzise ab. Pünktlich um 10.30 Uhr zogen eine große Schar Ministranten mit Kreuz und Fahnen auf den Kirchenvorplatz ein. Es folgten die Zelebranten: Pfarrer Wolfgang Sedlmeier, Jose Mukendi Sambay, Pfarrer der Italienischen Gemeinde, und Diakon Thomas Bieg gefolgt vom Weihespender Prälat Dr. Klaus Krämer. Die Zeremonie eröffnete der Chor der Salvatorkirche unter der Leitung von Chordirektor Hans-Peter Haas mit dem Lied „Laudate omnes gentes“. Nun wurden die Glocken nach einer kurzen Ansprache mit Weihwasser besprengt und anschließend mit Chrisam gesalbt. Die Salbungsstelle in Kreuzesform ist jetzt auf den Glocken sichtbar. Ein herrlicher Kinderchor vom nachbarlichen Kindergarten St. Elisabeth sang mit Freude und Selbstsicherheit ein Lied auf die Glocken. Nun war es soweit: durch das Anschlagen der Glocken durch die Kinder waren die ersten Glockentöne wieder bzw. zum ersten Mal vielversprechend im Hüttfeld zu hören.
Dann begann der Festgottesdienst, der vom Chor der Salvatorkirche mit der Schubert-Messe in G-dur D167, einem Streicherorchester und Orgel (Konrad Bader) musikalisch begleitet wurde. Die Solopartien übernahmen Christine Maierle-Zirbs im Sopran und Monika Huber im Alt. Am Ende des Gottesdienstes wurden Gruß- und Dankesworte gesprochen. Pfarrerin Caroline Bender sprach in Vertretung des erkrankten Pfarrers Jan Langfeld. Der Erste Bürgermeister der Stadt, Wolfgang Steidle, überbrachte die Grüße und Glückwünsche der Stadt Aalen. Da die Heilig-Kreuz-Kirche für die italienische Gemeinde die neue Heimat ist, sprach die Gewählte Vorsitzende des Pastoralrates Anna Rita Granieri ihren Dank dafür aus, dass sie nun in einer Kirche mit Glocken Gottesdienst feiern können. Sie überreichte als Dankeschön ein Blumenbukett an Helmut Erhardt. Der Stellvertretende Gewählte Vorsitzende Walter Bayer vom Kirchengemeinderat Salvator bedankte sich bei allen Spendern und bei allen, die zum Gelingen beigetragen haben. Pfarrer Sedlmeier beschloss als Hausherr die Gruß- und Dankesworte, bevor Prälat Klaus Krämer den Segen sprach. Mit dem Lied „Großer Gott wir loben dich…“ endete der Gottesdienst, und das Fest wurde im Freien in fröhlicher Stimmung fortgesetzt.
Doch wie geht es nun weiter? Die Sanierungsarbeiten sind termin- und kostengerecht beendet. Am Freitag 15.7.2022 ab 8 Uhr werden das Material für den Glockenstuhls und die Glocken mit einem Autokran in die Glockenstube gehoben, dann beginnt der Aufbau des Glockenstuhles und der Einbau der Glocken. Danach wird der Schallladen an der Ostseite des Glockenturms eingebaut. Jetzt endlich kann das Gerüst abgebaut werden, und der Turm unserer Heilig-Kreuz-Kirche wird dann weithin sichtbar in neuem Glanz über das Hüttfeld und die Weststadt erstrahlen.
Schon heute möchten wir Sie einladen, am Festgottesdienst zum Einläuten unserer vier Glocken mit dabei zu sein. Das Fest findet zusammen mit unserem Gemeindefest der Salvatorgemeinde am 18. September 2022 in und vor der Heilig-Kreuz-Kirche statt.
Helmut Erhardt
Bilder: Peter Schlipf und Peter Schlaak

PS: Bei einem Fest für die Kirchenrenovierung kam ein Mann zu mir und sagte mir, wie schlecht es mit der Kirche aussähe und wer alles Fehler gemacht habe und mache und dass alles letztlich eine Katastrophe sei. Dann fragte er ziemlich unvermittelt, wie denn die Sache finanziert würde. Ich sagte, dass wir dazu 40.000,00 € sammeln müssten und nun schon 35.000 € gespendet worden seien. Daraufhin sagte er: „Wirklich? So viel? Das hätte ich nicht gedacht“ und verstummte. Manche Zeitgenossen überzeugen die Spendensummen mehr als Gebet und Glaube. Vielen Dank allen, die zur Verwirklichung des Glockenprojekts beigetragen haben. Ohne Sie wäre gar nichts gegangen. Schön ist es, dass auch viele gespendet haben, die gar nicht zu unserer Gemeinde gehören. Dankeschön und Vergelt’s Gott.

Wolfgang Sedlmeier