Seite wählen

Sie war als Maja Fischer in der Gemeinde bekannt. Sie zählte zu denen, die man praktizierende Katholiken nennt. Sie fiel durch ihre farbenfrohen Kleider auf und lebte ihr eigenes, spannendes Leben, das sie beruflich quer durch die USA und im Alter nach Spanien führte. Trotzdem war ihr Lebensstil einfach. Als sie 2005 91-jährig starb, war man daher erstaunt, dass sie neben ihrem Elternhaus in der Brunnenstraße noch einiges Vermögen besaß. Ihr letzter Wille war, dass ihr Besitz alten oder wohnsitzlosen Menschen zugutekommen sollte. Nachdem alles notariell geregelt war, die Durchführung ihrer Verfügung hatte sie Familienmitgliedern und der Kirche (Gemeinde) anvertraut, wurden ab 2008 zahlreiche soziale Einrichtungen vom Maja-Fischer-Fond gefördert. Drei stechen dabei besonders heraus: In ihrem Wohnhaus wurde nach gründlicher Sanierung und Umbau das Maria-Fischer-Haus gegründet, das seither 5 ehemaligen Wohnsitzlosen Unterkunft bietet. Das vom Samariterbund in Ebnat gegründete Hospiz bekam seine Anschubfinanzierung durch den Fond. Aus Dank trägt dieses als Maja-Fischer-Hospiz ihren Namen. Weiterhin wurden vom Fond großzügig die Ausstattung der Häuser St. Franziskus und St. Klara der Wohnsitzlosenhilfe der Caritas in der Düsseldorfer Straße gefördert. Auch die Hospize in Gmünd und Ellwangen sowie örtliche Sozialprojekte genossen die Förderung durch den Fond. Jetzt, 15 Jahre nach ihrem Tod ist der Fond erschöpft und somit Zeit, nochmals dankbar zurückzublicken.
Der Dank geht vor allem an die Wohltäterin, die wollte, dass Menschen in ihrer Heimatregion Unterstützung fanden. Der Dank geht aber auch an Frau Christel Stockhammer, ihrer Cousine, und an den verstorbenen Diakon Ottmar Ackermann, die sich über viele Jahre hinweg engagierten, dass der Fond dem Willen von Maja Fischer entsprechend ausgegeben wurde.
Dankbar bin ich darüber hinaus all den kleinen und großen Spendern, die von dem Ihren geben, damit Menschen auf der Schattenseite des Lebens geholfen werden kann. Jesus rät: „Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon.“ Maja Fischer hat, so meine ich, diesen Satz verstanden.

Wolfgang Sedlmeier

Foto: Privat