Die heutige Gesellschaft hat das Bedürfnis ständig zu wachsen, und die Konkurrenz im Wettbewerb ist sehr intensiv. Da sich die Arbeitswelt durch KI und Transformation jetzt schneller verändert, bewegen wir uns wie im Hamsterrad: Wir laufen, laufen, schuften, schuften und hetzen von Termin zu Termin – ohne Atempause. Je mehr wir zu tun haben, je länger unsere To-do-Listen sind, desto emsiger werkeln wir vor uns hin. Natürlich brauchen wir das Einkommen, um uns für die Zukunft abzusichern. Und wir möchten, dass unsere Unternehmen ihre Umsatzziele erreichen damit sie nicht abwandern, und somit ihre und auch unsere Existenz gesichert ist.
Wir laufen und laufen, ich will das tun und jenes tun. Aber allen möchte ich ans Herz legen, in den kommenden Wochen soweit möglich, den Gang noch ein wenig herunterzuschalten und diese Zeit auch zum Aufatmen zu nutzen. Entdecken Sie wieder neu die kleinen Momente des Glücks, die Ihnen der Alltag schenkt: die Freude an und in der Natur, die Wärme der Sonne, vielleicht auch das Schwimmen, Radeln, Spazierengehen oder das Versinken in einem Buch. Vielleicht ist auch Zeit für einen Besuch, den Sie schon lange machen wollen? Finden Sie Ihre Momente und nehmen Sie sich Zeit dafür.
Das ist leichter gesagt als getan. Auch Erholung braucht Einübung – vor allem darin, kein schlechtes Gewissen zu haben beim angeblichen Nichtstun! Urlaub bedeutet aber auch, Zeit für Gott zu haben, eine Zeit der Stille und Ruhe, um so Seine Nähe zu suchen und zu spüren. Urlaub bedeutet unseren Akku wieder aufzuladen, um für alle Aufgaben, die uns erwarten, gerüstet zu sein. Wenn diese schöne Zeit – leider bald – vorbei ist, fangen wir wieder mit unserem Alltag an. Ich wünsche Ihnen dabei Freude, viel Kraft und viel Erfolg.
Diakon Thomas Bieg
Foto: Martin Fluess / pfarrbriefservice